Julia Hatina Julia Hatina

Wedding Notes #06 - was passiert nach der Hochzeit?

So lang und aufwendig oft die Vorbereitungen sind, so schnell ist ein Hochzeitstag auch wieder vorbei. Oft kommt es den Hochzeitspaaren vor wie nur ein kurzer Moment, dann ist er schon wieder vorbei. Wie hält man diese Momente nun ganz nah bei sich - am liebsten würde man sie ja immer wieder und wieder erleben. Nun das ist meine Aufgabe. Nach dem Hochzeitstag mache ich mich daran, die eingefangenen Momente so aufzubereiten, dass sie für euch die perfekte Erinnerung sind.

So lang und aufwendig oft die Vorbereitungen sind, so schnell ist ein Hochzeitstag auch wieder vorbei. Oft kommt es den Hochzeitspaaren vor wie nur ein kurzer Moment, dann ist er schon wieder vorbei. Wie hält man diese Momente nun ganz nah bei sich - am liebsten würde man sie ja immer wieder und wieder erleben. Nun das ist meine Aufgabe. Nach dem Hochzeitstag mache ich mich daran, die eingefangenen Momente so aufzubereiten, dass sie für euch die perfekte Erinnerung sind.

Aber warum ist es noch so viel Arbeit, wenn doch eh schon alle Fotos aufgenommen sind?

Zwei Hauptgründe. Erstens müssen aus der Menge an Fotos, die ich mache, die perfekten Bilder ausgesucht werden, die in ihrer Abfolge die Geschichte des Tages optimal erzählen. Mehrere Varianten von Bildausschnitten für eine Szene, eine Auswahl des richtigen Bildes bei Gruppenfotos (hier mache ich oft 20-30 Fotos für ein Gruppenbild um die Gäste im besten Licht zu zeigen, damit zB niemand die Augen zu hat usw.), plötzliche Änderungen der Szene (jemand läuft ins Bild usw.), alles Gründe um Fotos auszusortieren und nur die richtigen zu behalten. Der andere liegt irgendwo zwischen der Physik und der menschlichen Wahrnehmung. So brillant und weit entwickelt Kameras schon sind, die Art wie die Kamera sieht, ist so unterschiedlich zum menschlichen Auge. Ein Foto direkt aus der Kamera hat zwar alles drinnen was es braucht, alle Daten zu Licht, Kontrast und Farbe sind alle da, die Abbildung ist nur oft noch nicht so, wie wir selbst die Szene wahrnehmen würden. Und genau da kommt die Fotoentwicklung ins Spiel, ich passe in hier das Foto so an, wie ich es in dem Moment wahrgenommen habe. Da spielen rein optische aber auch emotionale Einflüsse hinein. Da kann durch Licht- und Farbanpassungen und den Bildausschnitt viel den Moment viel akkurater erzählen. Aber auch rein optische Gründe (zB Aufhellen von Schatten) gibt es für die Anpassung eines Bildes. Das alles passiert bei mir in Adobe LIghtroom, welches mir sowohl eine professionelle Auswahl als auch unglaubliche Bearbeitungsmöglichkeiten bietet.

Auswahl und Bearbeitung sind dadurch ein recht langwieriger Prozess und geschätzt kann man sagen, dass 1 Stunde fotografieren nochmal 2 weitere Stunden Bearbeitung erfordert.

Ein letzter Schritt ist dann die Retusche. Die wird vorrangig für die Bilder des Paarshootings gemacht. Hier bin ich sehr vorsichtig und retuschiere so wenig wie irgendwie möglich. Ich finde, das Menschen am Schönsten sind, so wie sie sind. ABER. Manchmal steht ein Haar blöd ins Gesicht. Oder durch die Aufregung hat sich eine kleine Hautunreinheit eingeschlichen - die darf dann natürlich weg, weil die gehört ja definitiv nicht zum Menschen und seiner Ausstrahlung dazu. Natürlich wünschen sich auch Brautpaare, ein wenig darüber hinauszugehen und zB das eine oder andere kleine Fältchen verschwinden zu lassen. Das ist klarerweise mehr als verständlich und mache ich auch gern, wenn es gewollt ist. Am wichtigsten ist, dass das Brautpaar das Ansehen seiner eigenen Fotos am voll genießen kann.

Wenn die Fotos dann fertig sind, kommt der organisatorische Teil - die Fotos werden exportiert, auf einen USB Stick und in eine Online Galerie.

Dann gehen sie Richtung Brautpaar und ich freue mich immer total auf die Freude, wenn dann das erste Mal der schönste Tag nochmal Revue passieren kann.

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Julia Hatina Julia Hatina

Wie bearbeitet sind meine Portraits?

Es gibt kaum etwas kontroverseres als die Bildbearbeitung. Es gibt da doch einige, die finden, ein Bild darf überhaupt nicht bearbeitet sein, weil früher war das auch nicht so. Das ist aber so nicht richtig. Auch schon zu Analogfilmzeiten wurde in der Dunkelkammer bei der Fotoentwicklung “gebastelt”. Und das aus gutem und wichtigem Grund.

Es gibt kaum etwas kontroverseres als die Bildbearbeitung. Es gibt da doch einige, die finden, ein Bild darf überhaupt nicht bearbeitet sein, weil früher war das auch nicht so. Das ist aber so nicht richtig. Auch schon zu Analogfilmzeiten wurde in der Dunkelkammer bei der Fotoentwicklung “gebastelt”. Und das aus gutem und wichtigem Grund.

Das menschliche Auge ist ein Wunderwerk der Natur. So viele Farben, Kontrast, räumliches Sehen, schneller Fokus… und dann natürlich unser Gehirn, das uns oft viel Arbeit abnimmt und sich auf das Wesentliche fokussiert. Das kann halt die Kamera als technisches Gerät nicht und sie funktioniert auch nicht wie unser Auge - Bilder direkt aus der Kamera sind oft eine herbe Enttäuschung, weil sie einfach ganz wertfrei nicht das darstellen, was unser Auge sieht.

Und genau das ist der Punkt bei der Bildbearbeitung. Für mich liegt da der Hauptgrund dafür. Ich mache aus dem vom technischen Auge gesehenen Foto wieder das Bild, das ich vor mir gesehen habe, als ich auf den Auslöser gedrückt habe.

Aber was bedeutet das jetzt genau? Die Farbtemperatur ist anders, die Kontraste sind anders, also die Helligkeitswerte des Bilds - und es wirkt direkt aus der Kamera oft ganz “flach”. Unser Auge sieht viel mehr “3D”. Das alles passe ich mit der Bildbearbeitung wieder an.

Das gilt eigentlich für jedes Foto, das ich mache - Landschaftsbild, Hochzeitsfoto oder Portrait. Und beim Portrait bzw. natürlich dem einen oder anderen Hochzeitsfoto ist das nicht alles.

Hier kommt auch die sogenannte Retusche ins Spiel. Aber ist das nicht dann schon unecht? Das kommt wirklich sehr darauf an. Wie schon vorher erwähnt, sieht nicht nur unser Auge allein, sondern unserer Gehirn steuert mit, was wir wahrnehmen. Sehen wir einen Menschen, stechen uns bestimmte Merkmale ins Auge - das Glitzern in den Augen, das Löcheln, je nach Geschmack finden wir die unterschiedlichsten Dinge ansprechend. Alles andere mildert unser Gehirn sehr ab und wir nehmen es sehr wenig wahr. Feine Linien, Hautunreinheiten, dunkle Augenringe, Glanzstellen - all das sieht die Kamera sehr viel stärker als wir, weil sie einfach alles sieht. Das stört dann die Stimmigkeit des Bilds total.

Und das ist für mich meine Ausprägung der Retusche. Alles was nicht ins Gesicht gehört, was den Charakter nicht ausmacht und was mich beim ersten Durchsehen der Fotos überrascht, weil ich es gar nicht wahrgenommen hatte bei der Aufnahme - sowie Dinge die ein paar Tage später eventuell gar nicht mehr da sein werden, die können ein wenig ausgeglichen werden oder in manchen Fällen auch raus, wie zB ein Pickel. Wobei ich da sehr zurückhaltend bin, weniger ist hier einfach mehr, umso natürlicher umso besser. Ich möchte den Menschen sehen, genauso wie ich ihn fotografiert habe, genau so wie er ist, weil genau so sieht man am besten aus.

Viel Unterschied sieht man eigentlich auf den ersten Blick gar nicht. Es sind wirklich nur Kleinigkeiten, hier ein dunkler Schatten über dem Auge, da ein Haar das absteht, Haare die ein wenig im Schatten versinken, eine Spur verfeinertes Hautbild ohne die Haut selbst groß zu verändern. Augen, die auch ein wenig im Schatten sind, den Glanz wieder zurückgeben, bei kleinen Kaffeeflecken auf den Zähnen ein wenig zu schummeln. Und trotzdem, das Bild ist einfach nachher viel stimmiger, die Person strahlt einfach eine Spur mehr, ohne zu verlieren, was sie ausmacht.

Aber wie kann man sich das jetzt vorstellen? Ich zeig das lieber einfach mal, wie das bei mir aussieht. Ich glaub, da sieht man am besten was ich meine. Fallen euch Unterschiede auf?


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